Arbeit für Alle in Würde und Gerechtigkeit, gleich welcher Hautfarbe, des Geschlechts, der Religion und des Landes von dem man kommt! Dafür kämpft die Weltbewegung Christlicher Arbeitnehmer (WBCA) mit Ihren Mitgliedsbewegungen.
Seit 1889 (1. Mai Festlegung als Tag der Arbeit) gehen viele Arbeitnehmer/innen am 1. Mai in allen Teilen der Welt auf die Straßen um des Kampfes zu gedenken, den Gewerkschafter/innen in Chicago um bessere und würdigere Arbeitsbedingungen geführt haben und bei dem mehrere Demonstranten umgebracht wurden. Mit diesem Appell will die WBCA daran erinnern wie wenig sich seit dieser Zeit im manchen Teilen unserer Welt verändert hat und wie notwendig es ist, sich weiter engagiert zur Verbesserung der Situation einzusetzen.
Trotz vielen Bekenntnissen und Forderungen zur würdigen Arbeit, wie sie z.B. in den Sozialentzykliken der Päpste, in vielen Veröffentlichungen der ILO und vielen anderen Schriften beschrieben werden (http://www.bsbzarchiv.de/unterricht/sozialenzykliken.htm, http://www.dreifaltigkeit-altdorf.de/das_sozialwort_der_kirchen.htm), gibt es häufig Ausbeutung und Verhältnisse, die der Sklavenarbeit ähneln. Die meisten Menschen in den armen Ländern arbeiten völlig ohne Regelungen zur Arbeitszeit, Arbeitssicherheit und Bezahlung.
Zum Beispiel wurde einer Hausangestellten einer reichen Familie in Mali gesagt, sie würde ihren Lohn am Ende eines Jahres bekommen. Als dieser Zeitpunkt eintraf wurde ihr mitgeteilt, dass sie ja so viele Sachen wie Gläser und Geschirr kaputt gemacht hätte und somit kein Geld mehr für ihren Lohn vorhanden wäre. Sie arbeitete 7 Tage die Woche und musste dauernd zur Verfügung stehen. Am Ende hatte sie für ein Jahr Arbeit keinen Lohn. Dieses Beispiel steht für viele auf der ganzen Welt. Die Mitgliedsbewegungen der WBCA bringen diese an die Öffentlichkeit, melden sie bei den staatlichen Institutionen (Polizei) und helfenden Betroffenen bzw. mobilisieren sie um ihre Lage zu verbessern.
In vielen Ländern werden Regelungen ganz einfach ausgeschaltet indem man Beschäftigte zu „Selbständigen“ macht, die zwar noch genauso abhängig sind wie früher aber kaum Rechte haben. Z.B. müssen sich Packet-Ausfahrer ein Fahrzeug kaufen für das sie das volle Risiko tragen. Oft fahren sie mehr als 10 Stunden täglich und können nur mit Mühe ihre Familie ernähren. Wenn das Auto kaputt geht müssen sie einen Kredit aufnehmen und sind dadurch noch viel abhängiger als vorher.
Der größte Skandal ist aber, dass Millionen von Menschen von der Arbeit ausgesperrt werden. Trotz intensiven Bemühens finden sie keinen Arbeitsplatz. Im Süden Europas ist teilweise die Hälfte der Jugendlichen arbeitslos. Wenn sie einen Job möchten, müssen sie oft schlechte Arbeitsbedingungen in Kauf nehmen oder in ein anderes Land wechseln.
Aus Asien ist bekannt, dass es neben dem geringen Lohn gravierendste Verletzungen auf dem Gebiet der Arbeitssicherheit gibt. In vielen Textilfabriken ist keinerlei Brandschutz vorhanden und viele Beschäftigte in den Färbereien stehen mit nackten Beinen in einer chemischen Flüssigkeit.
In Peru versuchen Arbeiter die Einrichtung einer Mine zu verhindern, weil große Umweltzerstörungen drohen und nur geringe Löhne zu erwarten wären. Nun hat der amerikanische Konzern den Staat verklagt, da dieser ein Investitionsschutzabkommen unterzeichnet hat und deshalb an den Konzern Schadensersatz leisten muss. Jetzt schickt der peruanische Staat im Auftrag des Konzerns die Polizei gegen die Arbeiter, von denen bei den Demonstrationen schon einige starben. Ist das Gerechtigkeit?
Viele solcher Beispiele könnten hier noch angeführt werden.
Profit und Geld zählt viel mehr als die Natur und die Würde der Menschen. Konzerne haben kein Interesse an den Menschen, sondern sie sind für sie nur entweder Produzenten (Arbeitnehmer) oder Konsumenten (die Waren kaufen). Was sagt unser Papst zu unserer Wirtschaft:
„Ebenso wie das Gebot „du sollst nicht töten“ eine deutliche Grenze setzt, um den Wert des menschlichen Lebens zu sichern, müssen wir heute ein Nein sagen zu einer Wirtschaft der Ausschließung und der Disparität der Einkommen. Diese Wirtschaft tötet. Es ist unglaublich, dass es kein Aufsehen erregt, wenn ein alter Mann, der gezwungen ist, auf der Straße zu leben, erfriert, während eine Baisse (Fallen der Börsenkurse) um 2 Punkte an der Börse Schlagzeilen macht“.( Evangelii gaudium Nr.53).
Lassen wir uns inspirieren von unserem Papst. Die Bewegungen der WBCA kämpfen dafür, dass alle Menschen mit ihrer Würde und mit ihrer Seele als Geschöpfe Gottes gesehen werden und nicht nur als Verfügungsmasse von Reichen und Mächtigen dienen. Wir setzen uns für weltweite Regeln ein, die ein menschenwürdiges Leben ermöglichen.
Stehen wir zusammen um zu kämpfen für
- Ein gerechtes Einkommen
- Würde, Geschwisterlichkeit und Solidarität
Kurz: Lasst uns eine gerechte, solidarische und nachhaltige Gesellschaft aufbauen.
WELTBEWEGUNG CHRISTLICHER ARBEITNEHMER
02. April 2015