Die weltweite Verteilung der Macht und die geltenden Herrschaftsverhältnisse sind ungerecht – um sie zu überwinden, brauchen wir die Globalisierung der Gerechtigkeit.
Wir wissen uns in diesem Anliegen einig mit Papst Franziskus, der in seiner Enzyklika „Fratelli tutti“ feststellt: „Die Zerbrechlichkeit der weltweiten Systeme angesichts der Pandemie hat gezeigt, dass nicht alles durch den freien Markt gelöst werden kann und dass – über die Rehabilitierung einer gesunden Politik hinaus, die nicht dem Diktat der Finanzwelt unterworfen ist – wir die Menschenwürde wieder in den Mittelpunkt stellen müssen.
Auf diesem Grundpfeiler müssen die sozialen Alternativen erbaut sein, die wir brauchen.“1 Auf dem 16. Bundesverbandstag der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung 2017 in Krefeld setzte sich die KAB in ihrem Beschluss „Arbeit.Macht.Sinn.“ mit der Systemlogik und der strukturellen Gewalt innerhalb des kapitalistischen Weltsystems auseinander. Hier wurde deutlich, dass die Lohnarbeit innerhalb des Kapitalismus keine freie und selbst bestimmte Tätigkeit von Menschen sein kann, sondern lediglich Mittel zum Zweck der Kapitalverwertung ist. Um eine Globalisierung der Gerechtigkeit zu erreichen, ist eine Überwindung des kapitalistischen Weltsystems und seiner Herrschaftsverhältnisse notwendig. Nur so wäre es möglich, die menschliche Tätigkeit insgesamt aus der Lohnarbeit zu befreien, so dass sie in Solidarität und Kooperation ausgeübt werden kann. Aktuell erleben wir das Gegenteil. Die Lohnarbeitsverhältnisse werden immer prekärer. Sie sind häufig ungeschützt, schlecht entlohnt und bieten einzelnen Menschen keine Perspektive für ihre Zukunft. In solchen prekären Arbeitsverhältnissen erleben wir in besonderem Maße menschenunwürdige Arbeit.
Deshalb richten wir nun unseren Blick auf diese prekäre Arbeit. Mit dem Ziel, sie abzuschaffen – in Deutschland und in der Welt, aber auch in unserer Kirche.