Nach Angaben der Internationalen Arbeitsgesellschaft der Vereinten Nationen (1) erleidet die Mehrheit der 3,3 Milliarden Arbeitnehmer weltweit ein Verlust des materiellen Wohlstands, der wirtschaftlichen Sicherheit und der Chancengleichheit und es fehlt der Spielraum für die menschliche Entwicklung (Angaben aus 2018). 2016 waren weltweit 61% der aktiven Bevölkerung informell beschäftigt. 2018 lebten mehr als ein Viertel der Arbeitnehmer in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen in extremer oder gemäßigter Armut. Gleichzeitig gab es weltweit 172 Millionen arbeitslose Personen (5%). Die Prognosen für 2020 gehen von 174 Millionen Arbeitslosen aus.
Für die katholische Soziallehre ist Arbeit ein fundamentales Recht für jeden Menschen, sie ist ein Grundrecht, jeder hat das Recht auf eine menschenwürdige Arbeit. Die Soziallehre tritt für den Vorrang der Arbeit vor dem Kapital als grundlegendes Prinzip ein. Die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie ihrer Familien, sind die Grundlage auf welcher die menschliche Arbeit zu organisieren ist, die Voraussetzung auf der in der Praxis die gesamte Wirtschaft zu realisieren ist.
Die Arbeit ist ein personaler Wert. Immer ist es die Tätigkeit einer Person, die sich über die Arbeit verwirklichen kann. Es ist wichtig, die führende Rolle der arbeitenden Person zu erkennen und zu fördern.
- Details
Einsatz für Menschenwürde, Mitbestimmung und Nachhaltigkeit
Arbeit gehört untrennbar zur Würde des Menschen. Deshalb muss die von Gott gegebene Würde des Menschen für die Arbeit und die Arbeitswelt prägend sein. In Deutschland, Europa und weltweit haben Millionen von Menschen keine Arbeit, um sich und ihre Familien zu ernähren. Technisierung, Automatisierung und Digitalisierung dürfen nicht zum Ausschluss von Millionen Menschen führen. Die Ausbeutung von Ressourcen führt zu irreparablen Schäden und unmenschlichen Arbeitsbedingungen. Die Digitalisierung der Wirtschaft führt zu prekären Arbeitsverhältnissen; weltweit sind 60 Prozent im informellen Sektor beschäftigt: ohne soziale Absicherung, ohne Arbeitsrechte und bei schlechter Entlohnung.
Gemeinsam mit Papst Franziskus sagen wir ein „Nein“ zu einer „Wirtschaft der Ausschließung und der Disparität der Einkommen. Diese Wirtschaft tötet!“ (Evangelii Gaudium, 53). „Als Folge dieser Situation sehen sich große Massen der Bevölkerung ausgeschlossen und an den Rand gedrängt: ohne Arbeit, ohne Aussichten, ohne Ausweg.“
« Gott der Herr baute eine Frau aus der Rippe, die er von dem Menschen nahm, und brachte sie zu ihm. Und er rief begeistert aus: « Knochen meines Knochens, Fleisch meines Fleisches »; Frau werden wir sie nennen, denn dem Manne wurde sie entnommen. Daher wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und sich an seine Frau klammern, und sie sollen ein Fleisch werden. »
« Als Gott den Menschen als Mann und Frau erschuf, gab er beiden die gleiche persönliche Würde. » (Katechismus der Katholischen Kirche 2393). Dies bedeutet nichts anders, als dass Gott, indem er Männern und Frauen die gleiche Würde verlieh, letztere auffordert gemeinsam eine menschliche Gemeinschaft in Würde zu errichten.
Das 21. Jahrhundert ist schon fast 20 Jahre alt und wir können immer noch nicht von einem Ende der Diskriminierung und Gewalt gegenüber Frauen berichten. Dabei geht es nicht nur um die Diskriminierung zwischen den Geschlechtern in Bezug auf ihre soziale Stellung, Chancengleichheit oder Gleichbehandlung allgemein, sondern auch um die Tatsache, dass Frauen vielerorts immer noch öffentlich missachtet und angefeindet werden. Auch in den demokratischen Staaten, wo das geltende Gesetz die Gleichstellung von Männern und Frauen gewährleisten soll ist dies leider immer noch der Fall. Die Medien denunzieren weiterhin regelmäßig Fälle von Vergewaltigung und Gewalt allgemein gegen Frauen.
- Details
Photo (C) UNCHR - The Italian Coast Guard/Massimo Sestini
INTERNATIONALE SOLIDARITÄT LEBEN!
SOLIDARITÄTSBOTSCHAFT ZUM 18. DEZEMBER – INTERNATIONALER TAG DER MIGRANTEN
Wir rufen auf zur Veränderung, zur Mobilisierung und zur Organisation für würdige Arbeit und freien Zugang zur Justiz für alle Arbeitsmigranten. Wir plädieren weiterhin dafür, dass die Regierungen und die Arbeitgeber die Rechte von Arbeitsmigranten und ihren Familien respektieren und schützen, dafür dass die Diskriminierung von Arbeitsmigranten aufhört und es uns gelingt die Spaltung zwischen den Menschen beruhend auf Rassenunterschiede, Religion, geschlechtliche Ausrichtung und Identität zu überwinden.
Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können kein menschenwürdiges Leben führen. Löhne, die zum Leben nicht ausreichen, prekäre Arbeitsverhältnisse, schlechte Arbeitsbedingungen, Arbeit, die krank macht, und ausbeuterische Kinderarbeit gehören für Viele zum Alltag. Hinzu kommt das Vielen das Recht auf gewerkschaftliche Organisierung verwehrt wird. Ein hoher Anteil der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im globalen Süden arbeitet im informellen Sektor. Die Arbeitslage ist dort unsicher und der Arbeitsschutz ist nicht gewährleistet. Vielfach verdienen diese Menschen zu wenig Geld für sich und ihre Familien, um sich aus der aus der Armut zu befreien. Der Zugang zu Bildung, Gesundheit, Wohnen und Nahrung ist stark eingeschränkt. In vielen Fällen fehlt ihnen jegliche Versicherung, die sie bei Krankheit und im Alter unterstützen könnte. Eine menschenwürdige Arbeit sowie der Zugang für alle Menschen weltweit zu einer sozialen Grundsicherung und zu Dienstleistungen, wie z.B. Bildung, sind zwei Seiten einer Medaille um ein menschenwürdiges Leben führen zu können.
Das kapitalistische Weltsystem übt strukturelle Gewalt aus. Die reichen Länder des Nordens setzen ihre wirtschaftliche Macht gegenüben den armen Ländern des Südens durch. Sie beuten die Rohstoffe aus, exportieren gleichzeitig ihre subventionierten Agrarprodukte und zerstören damit die einheimische Wirtschaft vor Ort. Multinationale Konzerne kaufen Land und verletzen damit Besitzansprüche, Gewohnheitsrechte und die Eigenversorgung der Bevölkerung. Millionen von Menschen, die auf Grund von Armut auf der Flucht sind, werden in Kauf genommen. Die Politik versucht sie von den Grenzen Europas fernzuhalten. Der global aktive Finanzkapitalismus beherrscht und lenkt Wirtschaft und Politik weltweit. Es sind die großen Geld- und Vermögensverwalter und die Datenkonzerne, die aus der Globalisierung als Sieger hervorgegangen sind. Die Sucht nach Gewinnen geht zu Lasten der arbeitenden Menschen, der Arbeitssuchenden, der Schwachen, Armen und Ausgeschlossenen.
- Gebet der WBCA für menschenwürdige Arbeit am 7.0ktober 2018
- 1. Mai 2018 : Botschaft von der WBCA
- 8. MÄRZ 2018: ERKLÄRUNG DER „WELTBEWEGUNG CHRISTLICHER ARBEITERINNEN UND ARBEITER (WBCA)“
- Die neuen Leitung der WBCA, gewählt in Avila 2017
- 07. OKTOBER - UNIVERSALES GRUNDEINKOMMEN - DER WELTWEITE KAMPF DER ARBEITER/INNEN
- EIN GEBET - für den 7. Oktober 2017
- Abschlusserklärung Internationaler Seminar und Generalversammlung der WBCA, Avila - Spanien, Juli 2017
- Gebet der WBCA für den Welttag der menschenwürdigen Arbeit am 7. Oktober
- INTERNATIONALE BOTSCHAFT DER WBCA ZUM 1. MAI - "Es lebe die Arbeiterklasse!!!"
- Die Weltbewegung Christlicher Arbeitnehmer trifft sich in Spanien zum Internationalen Seminar und zur Generalversammlung.
- Internationale Rat der Weltbewegung Christlicher Arbeiter WBCA und Koordinationsgruppe der Europa in Avila (Spanien)
- Vorbereitung Internationales Seminar AVILA 2017 - Aufbau einer solidarischen Gesellschaft, bestimmt von Menschenwürde und dem Recht auf Arbeit
- Erklärung der WBCA zum 1. Mai, 2016